An einem schönen Tag Anfang Juni zog ich morgens erstmal ein paar Radieschen aus unserem Gemüsebeet. Das machte mich froh. Ansonsten lief es bei mir gerade nicht besonders rund. Der rückläufige Merkur bewarf mich mit allen möglichen Stolpersteinen. Durchgeknallte Geräte, aufgehängte IT, verquere Kommunikation, No-Flow beim Schreiben und irritiernde Angespanntheit.
Nach dem Radieschenziehen widmete ich mich dem Löcherbuddeln. Endlich wollte ich vier Jasminbüsche pflanzen.
Kennt Ihr das? Wenn man sich fast schon schämt, weil man über Jahre hinweg etwas immer ganz dringend machen will, es aber nicht gebacken bekommt?
Jedenfalls.
Endlich war es so weit.
Ein Zeichen vom Universium aus dem Erdloch
Ich grub das letzte der vier Löcher und der Spaten beförderte plötzlich einen harten Gegenstand zu Tage. Es war eine metallene Acht. Ich nahm die Acht in die Hand, drehte und wendete sie, konnte es kurz nicht glauben und musste dann erstmal eine Runde weinen, bevor ich mit meiner Jasmin-Mission weitermachen konnte.
Die auf der Seite liegende Acht steht für Unendlichkeit und ist Carstens und mein Symbol. Wir haben sogar beide ein Tattoo mit diesem Zeichen.
Ich konnte nicht fassen, dass die Erde oder besser das Universum mir auf diesem Wege ein Zeichen schickte. Der rückläufige Merkur wurde vorerst in die Schranken gewiesen.
Hatte ich in den vergangenen Wochen an allem Möglichen gezweifelt, wusste ich plötzlich genau: wir gehen weiter unseren Weg, unbeirrt, und alles ist okay.
Später machte mir Carsten Pfannkuchen, die ich im Liegestuhl mit Blick aufs Haus genoss. Die rosafarbenen Kletterrosen standen gerade in voller Blüte und dufteten mir entgegen. Mein Blick wanderte nach oben unters Dach. Dort entdeckte ich eine zweite, schwarze, wahrscheinlich von einem Zimmermann vor Jahrzehnten dorthin gemalte Acht und traute meinen Augen nicht.
Zwei Achten an einem Tag - unheimlich oder magisch?
Zwei Achten an einem Tag. Beide waren schon hier gewesen, als wir das Haus kauften. Das musste ich erstmal verdauen. Ich fand das Ganze schrecklich unheimlich und wundervoll magisch zugleich.
Mit etwas Abstand betrachtet, finde ich es nur noch wundervoll magisch und überhaupt nicht mehr unheimlich. Wenn ich’s mir nämlich recht überlege, bekomme ich ständig kleine und große Zeichen präsentiert. Auch früher schon. Nur heute weiß ich sie besser wahrzunehmen, die Synchronität mit anderen Geschehnissen in meinem Leben zu entdecken und zu deuten.
Die metallene Acht hat nun einen festen Platz auf einem der Regale über unserer geliebten Espressomaschine.
Auf zwei Brettern in der kleine Nische zwischen zwei Schränken dekoriere ich Dinge, die mir wichtig sind, die ich gerade besonders schön finde, die mich daran erinnern, meine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Eine Art Vision-Board-Schrein, wenn man so will.
Ein kleiner Schrein voller Visionsmaterial
Aktuell stehen auf diesen zwei Brettern ein Stück Treibholz, eine Karte mit einer wunderschönen Zeichnung von einem Strand, einige schwarze, ganz kleine Steine, drei weiße Muscheln, eine winzige Dachsfigur, ein Holzsplitter in Formaldehyd (dazu mehr ein anderes Mal), ein Leuchtschild, aktuell mit der Aufschrift THE NEW US, eine schottische Flagge in Miniformat, ein Bild von Carsten und mir auf Römö und eben die Acht, die ich erst vor ein paar Wochen in unserem Garten gefunden habe, die aber schon die ganze Zeit da war. Sie ist jetzt nicht mehr nur das Symbol für Unendlichkeit, sondern auch dafür, dass alles, was ich brauche, schon da ist, dass ich es an ungewöhnlichen Orten finde und zwar sehr wahrscheinlich dann, wenn ich nicht danach suche und etwas tue, wonach mein Herz sich schon eine ganze Weile sehnt.
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